Letzten Samstag wollten wir nach dieser mehr als erfolgreichen Frühjahrsrunde unser erstes Turnier bestreiten. Bei megaheissem Sommerwetter fuhren wir also in der Mittagshitze nach Wendlingen zum Speck-Cup. Ein Turnier, dass immer sehr leistungsstark besetzt ist. Das war auch diesmal der Fall:
Hattenhofen/Zell (Bezirksstaffel), SPVGG Cannstatt (Bezirksstaffel), FTSV Kuchen (Leistungsstaffel), um nur einige Namen zu nennen. Und Wendlingen hatte ihre D1 gleich komplett in die C-Jugend hochgezogen. Zudem war dies ein 2009er Turnier. Und bei uns waren genau die Hälfte der Spieler aus dem jüngeren 2010er Jahrgang. Das könnte also auch körperlich schwierig werden. Wir waren also vorgewarnt. Aber nicht beeindruckt: Unsere Jungs haben in den letzten Monaten deutlich gezeigt, dass sie sich vor keinem Gegner zu verstecken brauchen.
Unser erstes Spiel ging gegen Wendlingen. Erwartungsgemäß waren die Wendlinger sehr spielstark und setzten uns gehörig unter Druck. Aber die SGM hielt dagegen, stellte die Räume zu und ließ die Gegner einfach nicht zum Abschluss kommen. Unsere Abwehr aus Petar, Lasse und Till agierte gewohnt souverän und hielt die Angreifer mit viel Übersicht von unserem Tor fern. So kam kaum ein Schuss auf das von Phillip, wie immer, mit beeindruckender Sicherheit gehütete Tor. Dagegen setzten wir immer wieder schnelle und gezielte Konter und kamen so selbst einige Male gefährlich vor das Wendlinger Tor. Leider fehlte uns im Abschluss die nötige Präzession. So endete das Spiel 0:0.
Danach kam mit Kuchen ein uns aus der Leistungsstaffel bekannter Gegner. Bisher hatten wir die immer besiegt. Warum sollte uns das heute nicht gelingen. Genauso gingen unsere Jungs auch in das Spiel. Von Anfang an machten wir mächtig Druck und die Kuchener konnten meist nur verwundert hinterherrennen. Es war zunächst ein Spiel auf ein Tor, mit schnellen Kombinationen von Samy, Kaan, Matteo und Robin L. Immer wieder mit geschickten Steilpässen auf die Stürmer Ricky und Robin P. Rickys brachialer Schuss ging Zentimeter über die Latte und Robin zirkelte den Ball nur Millimeter neben das Tor. Dann wurde Kaan durch einen geschickten Steilpass in Szene gesetzt. Den brachialen Abschluss konnte der Kuchener Abwehrspieler nur durch Einsatz seiner Hand am Einschlag hindern. Den fälligen Strafstoß verwandelte Samy zum 1:0. So hätte es eigentlich weiter gehen können. Aber irgendwie verloren wir dann den Faden. Wir überließen das Spiel mehr und mehr den Kuchenern. Machten im Mittelfeld bereitwillig Platz. Und das nahmen diese dankbar an. Schließlich können die auch guten Fußball spielen. Wir wurden immer wieder in unsere Hälfte gedrängt und mussten in den letzten 8 Minuten mehr gefährliche Szenen überstehen als im gesamten Spiel gegen Wendlingen. Entsprechend erleichtert nahmen wir den Schlusspfiff zur Kenntnis und waren froh, das 1:0 über die Zeit gerettet zu haben.
Mit dem TSV Ötlingen kam jetzt der vermeintlich schwächste Gegner unserer Gruppe. Wir entfachten ein wahres Offensivfeuerwerk. Der Ball zischte im Minutentakt in Richtung gegnerisches Tor. Kaan, Matteo, Robin P., Ricky, Samy… Alle tauchten irgendwann alleine vor dem Ötlinger Torspieler auf. Aber es war wie verhext: Das Runde wollte einfach nicht ins Eckige und der Torspieler hielt, was zu halten war. So ging auch dieses Spiel 0:0 aus. Aber wir waren als Gruppenzweiter im Halbfinale und damit mindesten 4. des Turniers. Pflicht erfüllt, jetzt kam nur noch die Kür!
Und zwar in Form vom Spvgg Cannstatt. Auf dem Papier also haushoher Favorit. Aber nirgends steht, dass es verboten ist, gegen solche Gegner Tore zu schießen. Und jetzt rieben wir uns alle die Augen. Nicht die Cannstatter machten das Spiel, nur die SGM drückte. Angriff um Angriff rollte auf die Cannstatter zu und nach 5 Minuten konnten sie sich nur mit einem Foulspiel retten. Den Freistoß legte sich Samy auf, schaute sich die Lage genau an, entdeckte die Lücke und drosch den Ball humorlos mit Vollspann ins untere rechte Eck. 1:0! Wer hätte das für möglich gehalten. Aber das war noch nicht alles. Die völlig verunsicherten Cannstatter mussten noch einen weiteren schnellen Angriff miterleben, bei dem Robin L. Matteo und Samy in Tikitaka-Manier das gesamte Feld in Sekundenschnelle überbrückten. Ein gekonnter Querpass auf den perfekt positionierten Robin P. und dieser erzielte sein erstes Tor für die SGM zum 2:0-Endstand.
FINALE!
Aber jetzt kam der Gegner, bei dem wohl alle Beteiligten von Beginn an auf Turniersieg getippt hatten. Doch wir waren selbstbewusst, vom Scheitel bis zum Zeh. Spielerisch waren die Hattenhofer sehr gut. Der Ball rotierte sicher und zügig durch ihre Reihen. Und sie erspielten sich einige sehr gute Torchancen. Meist wurden die Angriffe aber gemeinsam durch Petar, Lasse und Till gestoppt. Und diesmal konnte auch Philipp das eine oder andere Mal seine Klasse beweisen und so weiterhin oder Gegentor im Turnier bleiben. Und auch wir hatten durchaus einige vielversprechende Angriffe. Ein Fallrückzieher von Samy hätte kurz vor Schluss fast zum Siegtreffer geführt. Aber es blieb beim 0:0 und ging ins Neunmeterschiessen.
Spannender kann man ein Finale nicht gestalten. Wer traut sich? Wer ist nervenstark und schusssicher? Unser größter Vorteil: Wir haben unseren Phillip im Tor! Wenn es einer richten kann, dann der!
Das Los entschied, dass die Hattenhofer den ersten Neunmeter schießen sollten.
Stramm geschossen, doch Phillip ahnte die Ecke. Leider drehte sich der Ball äußerst unglücklich dennoch über die Linie. Samy legte sich den Ball auf, lief kurz an und donnerte den Ball ohne Umschweife unhaltbar ins Eck.
Auch beim 2. Neuner erwischte Phillip die richte Ecke, kam noch mit den Fingerspitzen dran, konnte den Ball aber nur an den Innenpfosten lenken. Leider prallte er davon wieder ins Tor! So knapp!!!
Jetzt war unser Till an der Reihe. Cool wie ein Eisbär legte er sich die Kugel zurecht. Ansatzlos versenkte er den Ball halbhoch und unhaltbar im Tor.
Danach trat der Hattenhofer Torspieler zum Schuss an. Aber diesmal lag Phillip nicht nur mit der Wahl der Ecke richtig, er lenkte den Ball auch um den Pfosten! Die große Chance für uns….
Lasse hatte den Turniersieg auf dem Fuß. Konnte er diesem Druck standhalten? Was wirklich in ihm los war, wird wohl für immer sein Geheimnis bleiben. Von außen betrachtet wirkte er völlig gelassen und unbeeindruckt. Der Ball pflügte sich seine Spur durch die Luft und zappelte kurz darauf im Netz!
TURNIERSIEG!!!!!
Jetzt brachen alle Dämme. Den Jubel und das Gegröle konnte man sicherlich bis in letzte Eck bei uns im Neuffener Tal vernehmen. Lasse wurde von einem wütenden Spielermobb geradezu umgerissen, so dass man sich ernsthaft Sorgen um seine Gesundheit machen musste. Und bis zur absoluten Heiserkeit wurde unser „Super-Täle, Super-Täle, hey, hey“ aus vollem Halse gegrölt. Voller Stolz nahmen unsere Jungs danach den Siegerpokal in Empfang.
Das musste natürlich gebührend gefeiert werden. Ohne Umziehen, direkt als ganzen Team und mit Pokal auf den Pflasterhock in Linsenhofen. Dort gabs erst mal Spezi für alle und viel Gelegenheit diesen Sieg gemeinsam auszukosten.
Eine unglaubliche Leistung! Ihr könnt so mega stolz auf euch sein! Was wird uns wohl noch auf den kommenden Turnieren so erwarten? Wir sind gespannt und freuen und schon riesig darauf!
